Unsere Projekte im Zeitraum 2019 bis 2022

„Lebensmittel sind mehr wert!“ – Dies ist der Titel unseres ersten Handlungsfeldes. Insgesamt haben 10 Gruppen (etwa 100 Schülerinnen und Schüler) unserer Schule am niedersächsischen Schulwettbewerb „Mit Lebensmittelwertschätzung Schule machen“ teilgenommen und im Rahmen dessen viele Ideen entwickelt, wie die Gesellschaft Lebensmitteln mehr Wertschätzung entgegenbringen und Lebensmittelverschwendung reduzieren könnte.

Das Handlungsfeld 2 setzt sich auch aus verschiedenen Projekten zusammen, mit denen wir unsere nachhaltigen Ziele erreichen wollen. Diese Projekte sind zwar ausschließlich als freiwillige Aktivitäten angelegt, jedoch ist die Beteiligung der Schüler-, Eltern- und Lehrerschaft sehr hoch! Aufgrund der Projektvielfalt gelingt es, die ganze Schulgemeinschaft einzubinden und zu aktivieren aber auch vom Interesse, der Kreativität und den Fähigkeiten einzelner als ganze Schule zu profitieren.

Handlungsfeld 1: Lebensmittel sind mehr wert

Ziel: Wir wollen die Wertschätzung von Lebensmitteln steigern und die Lebensmittelverschwendung reduzieren.

Viel zu viele Lebensmittel landen im Müll, obwohl sie noch genießbar sind. Jeder von uns wirft im Durchschnitt 75 kg Lebensmittel pro Jahr einfach weg!
Mit der Fastenaktion 2021 nehmen wir am Schulwettbewerb „Mit Lebensmittelwertschätzung Schule machen" teil und stellen das was uns ernährt in den Mittelpunkt der diesjährigen Fastenzeit. Es handelt sich um einen Ideenwettbewerb des "Zentrums für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (ZEHN)", den wir um einen schuleigenen Wettbewerb erweitern.
Hier geht es vordergründig um die Frage: Wie kann ich Lebensmittel mehr wertschätzen und dazu beitragen, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren?
Insgesamt haben 10 Gruppen (insgesamt etwa 100 Schülerinnen und Schüler) der Domschule ihre Ergebnisse eingereicht, „die sich allesamt mit dem Problem der Lebensmittelverschwendung auseinandersetzen und tolle Ideen zeigten."
Organisiert und geleitet wurde das Projekt von einem fächerübergreifend arbeitenden Team von Lehrerinnen und Lehrern. Kooperationspartner war das WABE-Zentrum der Hochschule Osnabrück. Sie standen beratend zur Seite und waren Exkursionsziel der drei schulinternen Siegergruppen.
Gegen die Wegwerfmentalität haben jetzt zwei Schüler der Domschule Osnabrück ein Konzept entwickelt: Sie wollen in Schulen und Kindergärten praktische Tipps zum richtigen Umgang mit Lebensmitteln geben.
Für ihre Ausarbeitungen wurden Tim und Jakob jetzt ausgezeichnet. Denn erstellt haben sie ihre Arbeit im Rahmen eines Ideenwettbewerbs des Zentrums für Ernährung und Hauswirtschaft in Niedersachsen (ZEHN). In ihrer Alterskategorie erreichten sie den ersten Platz. 

Handlungsfeld 2: Nachhaltiger Konsum, Wirtschaften / Fair Trade

Die Domschule Osnabrück verfolgt in dem Handlungsfeld "Nachhaltiger Konsum, Wirtschaften / Fair Trade" verschiedene Projekte, die von möglichst vielen Gruppen und Klassen der Schule angenommen und umgesetzt werden. In allen sechs Projekten steht die Sensibilisierung für nachhaltigen Konsum, der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen, die Zusammenarbeit mit lokalen Kooperationspartnern und Recycling von Wertstoffen im Vordergrund.
Es handelt sich dabei um Projekte, die im Fachunterricht, in Klassenprojekten oder Arbeitsgemeinschaften umgesetzt werden. Der Arbeitskreis Umweltschule der Domschule betreut und koordiniert bei Bedarf die verschiedenen Projekte.
Eine coronabedingte Änderung hat der Umweltshop zu verzeichnen. Die Fahrradwerkstatt findet coronabedingt derzeit leider nicht statt.

Bienenprojekt

Das Bienenprojekt wird mit dem "Schulimker" Golo Martin auf dem Schulgelände durchgeführt. Es handelt sich hierbei um einen innerstädtischen Standort, der durch die Vielzahl von Linden-Bäumen in unmittelbarer Schulnähe besticht. Die Bienen "ernten" die Linden für eine reiche Honigernte. Als nächstes Projekt in dieser wertvollen Zusammenarbeit steht eine mögliche Honigvermarktung von Golo Martin auf unserem jährlichen Ernte-Dank-Markt (nächster Termin: 23. September 2022) auf unserer Agenda.

Umweltshop

Hier können unsere Schülerinnen und Schüler umweltfreundliches Schulmaterial einkaufen. Der kleine Laden wird durch Freiwillige des FÖJ betreut und bezieht sein Angebot ausschließlich über nachhaltig produzierende Unternehmen. Zu Beginn eines jeden Schuljahres stehen Starterpakete zum Kauf bereit.

Sammelaktionen

"Handys für Hummel, Biene und Co."
In der Domschule Osnabrück werden innerhalb mehrerer Sammelaktionen recyclebare Wertstoffe wie Altbatterien, alte Druckerpatronen und -kartuschen, alte Handys, PCs und Tablets gesammelt. Da unsere Schule sukkzessive mit iPads ausgestattet wird und sich die Gesellschaft in vielen Bereichen zu einer Wegwerf-Gesellschaft entwickelt, ist es uns ein besonderes Anliegen, die Schülerinnen und Schüler für nachhaltigen Konsum und Recycling mithilfe verschiedener Aktionen und Projekte zu sensibilisieren und aufzuklären. Für die Sammelaktionen haben wir als Kooperationspartner das Unternehmen "Sammeldrache - Schulengel" und den Naturschutzbund Osnabrück NABU e. V.. In der Schule steht die "Grüne Umwelt-Box" des Sammeldrachen, in der Tintenpatronen und Tonerkartuschen gesammelt werden. Die Erlöse der Handyspenden fließen in den Insektenschutzfonds. In Kooperation mit O2 und Unternehmen AfB Social & Green It sammelt die NABU unter dem Motto "Handys für Hummel, Biene und Co." alte Handys.  

Kunstprojekt

Einige Schulklassen des Jahrgangs 9 im Schuljahr 2019/2020 haben sich innerhalb eines Kunstprojektes mit verschiedenen nachhaltigen Themen auseinandergesetzt und ihre Inspirationen kunstvoll dargestellt. Die entstandenen Werke wurden im Schulgebäude ausgestellt.

Käsewerkstatt

Am 07.09.2021 besuchten einige Schülerinnen und Schüler der Domschule, die sich erfolgreich an der Fastenaktion "Lebensmittel sind mehr wert!" beteiligt hatten, das Wabe-Zentrum in Wallenhorst. Die Käserin Josefina nahm die Schülerinnen und Schüler mit in die interessante Welt der Käseproduktion. An diesem Lernstandort der Hochschule Osnabrück, dem Wabe-Zentrum in Wallenhorst, wird die Käseproduktion in Handarbeit produziert.

Fahrradwerkstatt

Gegründet wurde die Schülerfirma Fahrrad-Salon im September 2006. Die Fahrradwerkstatt wird von Herrn Reinhold Hütten in Kooperation mit interessierten Schülerinnen und Schülerin innerhalb einer Arbeitsgemeinschaft durchgeführt. Jedoch musste diese AG coronabedingt pausieren. Wir hoffen, dass die Durchführung ab dem Schuljahr 2022/2023 wieder möglich sein wird.

Hochbeet-Bewirtschaftung

Unsere Kooperationsklasse, die Klasse 6 K, der Montessori-Schule hat im vergangenen Frühjahr und Sommer die von uns als Umweltschule im Jahr 2020 neu angelegten Hochbeete bewirtschaftet. Nachdem das Unkraut entfernt und die Hochbeete umgegraben und geharkt wurden, stand das Säen auf dem Programm. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6 K pfanzten sowohl Erdbeeren, Kohlrabi, Paprika und Möhren als auch Radieschen und Kartoffeln an. Danach wurde alles gehegt und gepflegt, bis die reiche Ernte anstand. Die 11 kg Kartoffeln wurden anschließend im Matheunterricht sortiert, gezählt und gewogen und im Hauswirtschaftsunterricht zu verschiedenen Kartoffelgerichten verarbeitet.

Weitere BNE Aktivität an der Domschule Osnabrück

Die Wald-AG der Domschule startete ihre Aktivitäten im Herbst 2021 im bischöflichen Wald am Haster Berg im Norden von Osnabrück. Dort besitzt das Bistum ca. 90 ha Wald. Es gibt mehrere Flächen, die den Stürmen und dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen sind. Eine der ersten Maßnahmen war der Schutz der Naturverjüngung auf den Freiflächen durch Zurückschneiden der Brombeere und durch das Behängen junger Bäume mit Schafwolle, um das Verbeißen durch Rehwild zu verhindern. Es folgten weitere Maßnahmen wie die Durchforstung in einem Buchen-Jungbestand mit Verkauf des Brennholzes und eine Wertästung der einzeln beigemischten Douglasie.
Für das Frühjahr 2022 sind die Vorbereitung und Durchführung von Pflanzungen auf Freiflächen geplant. Es sollen dabei nicht nur vorgezogene Bäume aus Forstbaumschulen gepflanzt werden, sondern auch Wildlinge aus dem eigenen Betrieb. Ziel ist die Entwicklung standortgerechter, nachhaltiger Mischbestände, die den Herausforderungen der Zukunft gerecht werden: Ökologisch hochwertige Wälder, die den nachwachsenden Rohstoff Holz hervorbringen und auf klimatische Unwägbarkeiten elastisch reagieren.
Alle Maßnahmen erfolgen in enger Abstimmung mit dem zuständigen Bezirksförster der Landwirtschaftskammer. Der wünscht sich auch eine Unterstützung bei der Forsteinrichtung, das ist eine Waldzustandserfassung inklusive mittelfristiger Betriebsplanung.
Die Schüler*innen werden dazu Baumdurchmesser und Baumhöhen messen sowie Holzvolumen und Holzzuwächse berechnen. Wege und Rückegassen sowie andere betrieblich relevante raumbezogene Daten (ökologisch wertvolle Flächen, erntereife Einzelbäume, jagdliche Einrichtungen, Schäden) sollen in digitalen Karten dargestellt werden.
Neben weiteren rein forstwirtschaftlichen Maßnahmen (Verkehrssicherung, Abbau von alten Wildschutzzäunen) sind auch ökologische Aufwertungen geplant wie die Anlage einer Streuobstwiese, einer Blumenwiese und eines artenreichen Waldrandes im Übergang zu den angrenzenden Siedlungen und dem Friedhof. Auch das Aufhängen von Nistkästen wird für eine Übergangszeit notwendig sein, solange das Angebot an natürlichen Baumhöhlen in absterbenden und abgestorbenen Bäumen noch gering ist.
Der Wald ist ein idealer Lernort, weil hier ökologische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturhistorische Aspekte eng verknüpft sind. Schüler*innen mit den unterschiedlichsten Eigenschaften und Talenten können sich auf vielfältigste Art einbringen. Kreativität und Selbständigkeit werden gefördert.